Der November markiert den Abschluss der Gartensaison – und ist gleichzeitig der Startschuss für das nächste Jahr. Bevor der Winter Einzug hält, gilt es, den Garten auf die kalte Zeit vorzubereiten.
Auch wenn es drinnen jetzt gemütlicher ist, sollten Sie draußen noch einmal aktiv werden: Pflanzen brauchen rechtzeitig Winterschutz, Schläuche und Gießkannen müssen entleert werden, und das letzte Laub gehört von Rasen und Beeten entfernt. Jetzt wird aufgeräumt, geschützt und geplant – damit im Frühling alles wieder kräftig austreibt.

1. Die letzten Pflanzarbeiten
Im November ist noch Pflanzzeit für Bäume, Sträucher, Hecken, Rosen und Stauden. Alles, was jetzt in den Boden kommt, härtet über den Winter ab und wächst im nächsten Jahr besonders vital an. Nur empfindliche Arten warten besser bis zum Frühjahr.
In milden Regionen lassen sich an frostfreien Tagen sogar noch Feldsalat, Winterportulak oder Winterkresse ernten. Kräuter wie Thymian, Schnittlauch und Salbei überstehen die kalte Jahreszeit meist problemlos.
Auch größere Gartenprojekte sollten jetzt abgeschlossen werden – solange der Boden noch nicht gefroren ist. Teiche, Wege oder Mauern können noch angelegt werden, bevor der Winter alles ruhen lässt.

2. Erde gut – alles gut
Gesunder Boden ist die Grundlage für kräftige Pflanzen. Jetzt ist die beste Zeit, ihn nachhaltig zu verbessern.
Lockern Sie leichte Böden nur oberflächlich und mischen Sie Kompost oder Mist ein. Schwere Lehmböden können umgegraben und gründlich von Wurzelunkräutern befreit werden.
Urgesteinsmehl stärkt die Bodenstruktur und liefert wertvolle Mineralien – ähnlich wie der fruchtbare Nilschlamm.
Achten Sie auf die „Zeigerpflanzen“:
- Quecke, Hahnenfuß: Erde ist verdichtet → besser belüften
- Sauerampfer: Boden zu sauer → kalken
- Vogelmiere: humusreich, gute Nährstoffversorgung
Eine Bodenanalyse zeigt genau, welche Nährstoffe fehlen. Wichtig: Laub nicht einarbeiten – beim Verrotten entzieht es dem Boden Stickstoff.

3. Gehölzschnitt & Rasenpflege
Ab Mitte November ist der ideale Zeitpunkt für den Obstgehölzschnitt. Entfernen Sie kranke oder abgestorbene Äste, und lassen Sie alte Apfel- oder Birnbäume bei Bedarf vom Fachmann verjüngen.
Der Rasen wächst, solange es mild bleibt. Mähen Sie ihn ein letztes Mal – kurz, aber nicht zu tief. So geht er gepflegt in den Winter und neigt weniger zu Fäulnis. Auch Blumenwiesen werden jetzt gekürzt, damit Mäuse keinen Unterschlupf finden und Zwiebelpflanzen im Frühjahr besser austreiben.

4. Düngen & Gießen mit Augenmaß
Verwenden Sie jetzt nur sparsam Dünger – ideal ist ein kalibetonter Volldünger, der Pflanzen widerstandsfähiger macht. Angebrochene Düngemittel sollten frostfrei gelagert werden.
Immergrüne Gehölze, frisch gepflanzte Sträucher und Kübelpflanzen brauchen auch im Spätherbst ausreichend Wasser. Gießen Sie an frostfreien Tagen durchdringend, besonders bei trockenem Wetter. Zu viel oder zu wenig Feuchtigkeit ist eine häufige Ursache für Winterschäden.

5. Winterschutz
Kübelpflanzen wie Oleander, Engelstrompete oder Solanum ziehen spätestens jetzt ins Winterquartier. Wer draußen bleibt, steht am besten geschützt an einer Hauswand – auf kleine Füße gestellt, damit der Topf nicht festfriert. Zwischen Topf und Hülle (z. B. Jutesack, Korb, Styropor) isoliert eine Schicht Laub oder Stroh. Mit etwas Deko werden daraus sogar hübsche Winterarrangements.
Empfindliche Pflanzen wie Rosen, Azaleen, Bambus oder Hibiskus benötigen zusätzlichen Schutz. Decken Sie die Wurzelbereiche mit Laub oder Stroh ab und häufeln Sie Rosen bis über die Veredelungsstelle an. Große Ziergräser wie Pampasgras werden am Schopf zusammengebunden – so bleibt der Vegetationspunkt trocken.
Achten Sie darauf, Stauden nicht zu dicht abzudecken, sonst finden Schnecken ideale Winterquartiere. An sonnigen Südhängen schützt Fichtenreisig vor zu starker Wintersonne.

6. Teichpflege vor dem Frost
Bevor der Teich zufriert, sollte er entschlammt und von Laub befreit werden. Schneiden Sie abgestorbene Pflanzenreste am Ufer zurück, lassen Sie aber einige Halme über der Wasseroberfläche stehen – sie ermöglichen den Gasaustausch unter der Eisdecke.
Pumpen und Filter werden gereinigt und frostfrei gelagert. Ein Styropor-Eisfreihalter mit kleiner Pumpe verhindert das vollständige Zufrieren.

7. Unterschlupf für Igel
Im Spätherbst suchen Igel ein Quartier für den Winterschlaf. Ein lockerer Haufen aus Reisig, Laub oder Ästen ist ideal. Auch ein einfaches Igelhaus, an einer ruhigen Stelle im Garten platziert, wird gerne angenommen – ein kleiner Beitrag zum Artenschutz!

8. Der Zimmergarten im Winter
Wenn draußen Ruhe einkehrt, haben drinnen Alpenveilchen und Azaleen Hochsaison. Sie blühen wochenlang, wenn sie kühl und hell stehen und regelmäßig mit entkalktem Wasser gegossen werden.
Zimmerpflanzen brauchen jetzt besonders Aufmerksamkeit: wenig Licht, aber keine Staunässe. Gießen Sie nur, wenn die Erde trocken ist – dann aber gründlich. Gelbe Blätter deuten oft auf zu viel Wasser hin. Bei Bedarf hilft Umtopfen in frische Erde.
Ab Januar, mit zunehmendem Licht, starten die Pflanzen wieder in die Wachstumsphase – dann wird auch das Pflegen wieder leichter.
 
					