Gartentipps im August

Der August bringt Spannung in den Gartenalltag: Die Tage sind noch warm und sonnig, doch die Nächte werden bereits spürbar kühler. Diese Kombination ist ideal, um Ihren Garten intensiv zu pflegen und auf die kommende Saison vorzubereiten.

Der Sommer erreicht seinen Höhepunkt – und doch liegt bereits ein Hauch von Herbst in der Luft. Nach vielen Wetterkapriolen mit Trockenheit und Starkregen zeigen sich bereits erste Spuren: Bäume und Sträucher werfen gelbe oder braune Blätter ab, viele Sommerblumen wirken müde.

Auch die Schädlinge halten sich derzeit auffällig zurück. Nutzen Sie die Gelegenheit, um vorbeugende Maßnahmen zu treffen – und leisten Sie dabei auch einen Beitrag zur natürlichen Balance: So schwer es Ihnen vielleicht fällt – lassen Sie Spinnen und ihre Netze unangetastet. Sie helfen, Mücken und andere Schadinsekten in Schach zu halten.

Schnecken bleiben in diesem Sommer ebenfalls unter Kontrolle. Es reicht, Nacktschnecken regelmäßig abzusammeln und beim Umgraben nach Schneckeneiern zu suchen. Entfernen Sie außerdem krankes Pflanzenmaterial und entsorgen Sie befallene Früchte konsequent im Restmüll. Fallobst und faule Früchte sollten keinesfalls liegen bleiben – sie sind ideale Brutstätten für Pilzkrankheiten und Schädlinge.

Jetzt kommt es auf gezielte Pflege an: Sommerblumen und Stauden benötigen regelmäßiges Ausputzen, also das Entfernen welker Blüten und Blätter. Viele Zierpflanzen sind heute so gezüchtet, dass sie diese nicht mehr selbst abwerfen – abgestorbene Pflanzenteile können Pilze begünstigen und kosten die Pflanze unnötig Kraft.

Blühfreudige Sommerblumen wie Petunien, Surfinias oder Millionbells freuen sich über einen Rückschnitt und eine vorsichtige Nachdüngung – am besten mit schwach dosiertem Flüssigdünger, um bei hohen Temperaturen Wurzelverbrennungen zu vermeiden.

Auch Stauden, die nach dem ersten Rückschnitt erneut treiben, sowie Knollenbegonien, Dahlien und Dauerblüher wie Rosen benötigen jetzt frische Nährstoffe. Wichtig: Düngen Sie bei kühlerem, feuchtem Wetter und greifen Sie auf Spezialdünger zurück – organische Dünger wirken jetzt zu langsam.

Kübelpflanzen stellen Sie ab Mitte August auf den „Winterschlaf“ ein: Keine Düngung mehr, weniger Wasser – insbesondere bei Kamelien. Gehölze sollten ebenfalls nicht mehr gedüngt werden, damit sie ausreichend ausreifen und frosthärter werden.

In der Mittagssonne kann es noch sehr heiß werden – empfindliche Pflanzen freuen sich jetzt über temporären Schatten durch Schirme oder leichte Tücher. Vergessen Sie dabei nicht sich selbst: Arbeiten Sie möglichst nicht in der prallen Sonne, trinken Sie viel, tragen Sie Kopfbedeckung – und gönnen Sie sich regelmäßig eine Pause im Schatten.

Wenn erste Beete abgeerntet sind, nutzen Sie den August, um Ihren Boden aufzuwerten. Kompostieren Sie Erntereste direkt im Beet – grob zerkleinert und mit Rasenschnitt gemischt geben sie wertvolle Nährstoffe an den Boden ab.

Alternativ können Sie Gründüngung aussäen – etwa Phacelia, Lupinen, Klee, Wicken oder Senf. Diese Pflanzen lockern mit ihren Wurzeln den Boden, schützen ihn vor Erosion und versorgen ihn mit Nährstoffen, insbesondere Stickstoff. Nach dem ersten Frost werden sie einfach untergegraben – und verwandeln sich in nährstoffreichen Humus.

Auch Ihr Komposthaufen freut sich jetzt über Aufmerksamkeit: Umschichten lohnt sich – das bereits gut verrottete Material kommt nach oben, Frisches nach unten.

Mit wiederholtem Hacken bekämpfen Sie das Unkraut, das bei jedem Wetter wächst, erhalten aber vor allem die Bodenfeuchtigkeit. Bleibt der Boden unbearbeitet, verkrustet die Oberfläche und wird steinhart. Wasser kann durch viele kleine Röhrchen (Kapillare) schnell verdunsten. Beim Hacken dagegen werden die Kapillarröhrchen unterbrochen, die Verdunstung verringert.

Auch Mulchen leistet jetzt gute Dienste. Unter einer 4 – 6 cm dicken Schicht aus Holzhäcksel, Stroh, Spinat- oder Rhabarberblättern und Rasenschnitt trocknet die Erde weniger aus, das Bodenleben wird gefördert und Unkraut unterdrückt. Allerdings müssen Sie vorher etwas kalken und düngen, da das Verrotten der Mulchmasse dem Boden Nährstoffe entzieht. Das entfällt, wenn Sie Rindenhumus ausbringen, der schon aufgekalkt und mit Dünger angereichert ist.

Wenn der Rasen durch Sommernutzung gelitten hat, bessern Sie kahle Stellen jetzt mit Nachsaat aus. Auch eine komplette Neuanlage ist im August noch möglich. Schneiden Sie bei anhaltender Hitze nicht zu kurz – längere Halme beschatten sich gegenseitig und schützen den Boden.

Nach dem Urlaub gilt: Den Rasen langsam wieder in Form bringen – nicht radikal zurückschneiden, sondern den Rasen im Abstand von mehreren Tagen schrittweise auf die optimale Schnitthöhe von 4-5 cm einkürzen.

Jetzt ist die Zeit für den Sommerschnitt von Hecken wie Hainbuche oder Liguster. Falls Sie den Schnitt im Juni verpasst haben, können Sie ihn jetzt nachholen. Achten Sie auf eine Form, die unten breiter ist – so erreicht auch die Basis ausreichend Licht.

Ziersträucher wie Mandelbäumchen oder Zierkirsche werden ausgelichtet. Glyzinen werden nach der Blüte zurückgeschnitten, um sie zur nächsten Blütenbildung zu motivieren.

Auch viele Stauden und Sommerblumen profitieren jetzt von einem Rückschnitt – etwa Lavendel, Islandmohn, Mädchenauge oder Rittersporn. Denken Sie bei kleinen Kindern im Haushalt daran, giftige Früchte von Pflanzen wie Eisenhut oder Liguster rechtzeitig zu entfernen.

Obstgehölze wie Sauerkirschen oder Süßkirschen können jetzt ausgelichtet oder in der Krone reduziert werden. Beerensträucher werden ebenfalls nach der Ernte ausgedünnt, abgeerntete Ruten bei Himbeeren und Brombeeren bodennah entfernt.

Im August beginnt eine zweite Saison: Gemüse wie Brokkoli, Endivien, Winterspinat, Porree, Grünkohl oder Feldsalat können jetzt gesät oder gepflanzt werden – mit Ernte bis weit in den Herbst oder sogar Winter.

Auch Erdbeer-Jungpflanzen sollten bis Mitte August ins Beet. Tomaten und Zucchini brauchen in dieser Phase reichlich Dünger – Tomaten zusätzlich viel Wasser. Neue Blüten können Sie jetzt ausbrechen, damit die Energie in die vorhandenen Früchte fließt.

Die vielfältigen Sommerheiden können gesetzt werden. Polsterstauden und Bodendecker dürfen Sie teilen und neu pflanzen. Wenn Sie Clematis oder immergrüne Gehölze im August in die Erde bringen, werden sie noch vor dem Frost im Garten heimisch.

Auch die ersten Blumenzwiebeln kommen jetzt in die Erde: Madonnenlilien, Steppenkerzen, Zierlauch, Schachbrettblumen oder Schneeglöckchen – sie alle bereiten den Garten auf ein farbenfrohes Frühjahr vor.