Beifuß Heilpflanze – Ein unterschätztes Kraut

Wenn es um Heilpflanzen geht, denken die meisten Menschen an Kamille, Pfefferminze oder Baldrian. Doch es gibt eine Pflanze, die oft vergessen wird, obwohl sie eine lange Tradition in der Volksmedizin hat: Beifuß. Diese Pflanze wird oft als Unkraut betrachtet, aber in Wirklichkeit ist sie ein wahres Wundermittel der Natur. In diesem Artikel werden wir uns genauer mit Beifuß Heilpflanze befassen und sehen, welche positiven Auswirkungen sie auf unsere Gesundheit haben kann.

Beifuß Heilpflanze – eine kurze Einführung

Beifuß, botanisch Artemisia vulgaris, ist eine mehrjährige Pflanze, die zur Familie der Korbblütler gehört. Sie wächst in Europa, Asien und Nordamerika und kann bis zu 2 Meter hoch werden. Die Pflanze hat feine, gefiederte Blätter und kleine, grüne Blüten. Beifuß ist seit Jahrhunderten als Heilpflanze bekannt und wurde von den alten Griechen und Römern verwendet, um Verdauungsprobleme zu behandeln und Frauen bei Menstruationsbeschwerden zu helfen.

Die gesundheitlichen Vorteile von Beifuß

Verdauungsprobleme
Beifuß ist seit langem als Heilmittel für Verdauungsprobleme wie Blähungen, Krämpfe, Durchfall und Magenkrämpfe bekannt. Die Beifuß Heilpflanze enthält ätherische Öle und Bitterstoffe, die dazu beitragen, die Verdauung zu fördern und die Magensäureproduktion zu erhöhen.

Menstruationsbeschwerden
Beifuß ist auch bekannt für seine Fähigkeit, Menstruationsbeschwerden zu lindern. Die Pflanze enthält Substanzen, die dazu beitragen, den Menstruationszyklus zu regulieren und Schmerzen während der Menstruation zu reduzieren.

Entzündungshemmende Eigenschaften
Die Beifuß Heilpflanze hat auch entzündungshemmende Eigenschaften, die dazu beitragen können, Entzündungen im Körper zu reduzieren. Dies kann dazu beitragen, die Symptome von Erkrankungen wie Arthritis, Asthma und Allergien zu reduzieren.

Antibakterielle und antimikrobielle Eigenschaften
Beifuß enthält auch Substanzen, die dazu beitragen können, Bakterien und Mikroben abzutöten. Dies kann dazu beitragen, Infektionen im Körper zu bekämpfen und das Immunsystem zu stärken.

Auch in der Krebsforschung wird Beifuß untersucht, da einige seiner Inhaltsstoffe eine potenzielle antitumorale Wirkung aufweisen sollen.

In der traditionellen chinesischen Medizin wird die Beifuß Heilpflanze seit Jahrhunderten zur Behandlung einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt. Seine Wirkstoffe werden als kühlend und beruhigend beschrieben und sollen das Qi, also die Lebensenergie, harmonisieren. Besonders bei Frauenleiden und Verdauungsproblemen kommt Beifuß zum Einsatz.
Auch in der koreanischen Medizin wird Beifuß geschätzt. Hier wird er unter anderem zur Behandlung von Kopfschmerzen und als Schmerzmittel eingesetzt. Beifuß soll außerdem entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften besitzen.

Wie man Beifuß verwenden kann

Zum Würzen von Gerichten: Beifuß hat einen bitteren, leicht süßen Geschmack und wird oft als Gewürz für Fleischgerichte, Suppen und Eintöpfe verwendet. Die Blätter können frisch oder getrocknet verwendet werden.
Als Tee: Beifußtee wird traditionell zur Linderung von Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Verdauungsstörungen und Krämpfen verwendet. Um Beifußtee zuzubereiten, geben Sie einfach 1-2 Teelöffel getrocknete Beifußblätter in eine Tasse heißes Wasser und lassen Sie sie 5-10 Minuten ziehen.
Zur Aromatherapie: Beifuß hat eine beruhigende Wirkung und kann zur Entspannung beitragen. Sie können getrocknete Beifußblätter in einer Schale an einem warmen Ort aufbewahren oder Beifußöl in einer Duftlampe verwenden.

Hierbei sollten jedoch einige Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden. Die Beifuß Heilpflanze enthält Thujon, eine Substanz, die in höherer Dosierung giftig sein kann. Schwangere und stillende Frauen sollten auf die Anwendung von Beifuß verzichten, da Thujon auch die Milchbildung hemmen kann.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Beifuß eine vielseitige Heilpflanze ist, die bei zahlreichen Beschwerden eingesetzt werden kann. Jedoch sollten bei der Anwendung immer die individuellen Gegebenheiten beachtet werden und im Zweifel ein Arzt oder Heilpraktiker konsultiert werden.

Beifuß in der Küche

Beifuß ist eine Pflanze, die in der Küche oft unterschätzt wird. Dabei kann sie sowohl in der klassischen als auch in der modernen Küche vielseitig eingesetzt werden und verleiht vielen Gerichten eine besondere Note.

Im Supermarkt bekommt man getrockneten Beifuß meist nur kurz vor Weihnachten, weil es als klassisches Gewürz für den Gänsebraten gilt. Er findet hier Verwendung nicht nur wegen seines Geschmacks, sondern man sagt den Kraut nach, dass es schwere Essen wie eben Gänsebraten besser verdaulich macht. Das ist eine Küchenweisheit, wissenschaftlich belegt ist es nicht.

In der Küche wird Beifuß vor allem in der französischen und skandinavischen Küche verwendet. Hier wird er gerne zu Fisch- und Fleischgerichten gereicht und verleiht diesen einen leicht bitteren Geschmack.


Als Gewürz ist Beifuß auch in der mediterranen Küche beliebt. In Italien wird er beispielsweise gerne in Tomatensaucen oder zu Pizza und Focaccia verwendet. Aber auch in der deutschen Küche hat Beifuß seinen Platz gefunden. Hier wird er vor allem in der Zubereitung von Wildgerichten eingesetzt. Sein intensives Aroma passt hervorragend zu Wildschwein, Hirsch oder Reh.
Doch Beifuß kann noch viel mehr. So ist er auch eine beliebte Zutat in der Kräuterbutter. Hierfür wird er fein gehackt und gemeinsam mit anderen Kräutern wie Petersilie oder Schnittlauch unter die Butter gerührt. Das verleiht der Butter nicht nur einen besonderen Geschmack, sondern auch eine schöne grüne Farbe.


Beifuß anpflanzen: So geht’s


Der Beifuß gehört zur Familie der Korbblütler und ist in Europa, Asien und Nordamerika heimisch. Die Pflanze kann bis zu 2 Meter hoch wachsen und blüht von Juli bis Oktober mit kleinen, unscheinbaren Blüten. Die Blätter sind filzig behaart und weisen eine intensiv grüne Farbe auf.

Standort und Boden


Beifuß bevorzugt einen sonnigen Standort mit gut durchlässigem Boden. Die Pflanze kann in fast allen Bodentypen wachsen, aber sie bevorzugt einen leicht sauren Boden. Es ist wichtig, dass der Boden gut durchlässig ist, da Beifuß nicht gerne in nassen oder feuchten Bedingungen wächst.

Aussaat und Pflege


Beifuß kann aus Samen gezogen werden, aber es ist auch möglich, die Pflanze durch Teilung zu vermehren. Wenn Sie die Samen aussäen möchten, sollten Sie dies im Frühjahr oder Herbst tun. Die Samen sollten in gut durchlässigem Boden leicht bedeckt werden. Stellen Sie sicher, dass der Boden feucht gehalten wird, bis die Samen keimen.
Wenn Sie Beifuß aus Samen züchten, kann es etwa zwei bis drei Wochen dauern, bis die Samen keimen. Wenn die Pflanzen groß genug sind, können sie in Abständen von etwa 60 cm gepflanzt werden. Stellen Sie sicher, dass die Pflanzen regelmäßig bewässert werden, aber vermeiden Sie es, den Boden zu nass zu machen.
Beifuß ist eine recht robuste Pflanze, die nicht viel Pflege benötigt. Sie sollte jedoch regelmäßig gedüngt werden, um sicherzustellen, dass sie gesund und kräftig bleibt. Es ist auch wichtig, regelmäßig Unkraut zu jäten und abgestorbene Blätter und Stängel zu entfernen, um zu verhindern, dass Krankheiten und Schädlinge die Pflanze befallen.

Beifuß ernten


Beifuß kann geerntet werden, sobald die Pflanze etwa 30 cm groß ist. Sie können entweder einzelne Blätter oder ganze Stängel ernten. Verwenden Sie eine scharfe Schere oder ein Messer, um die Pflanze zu schneiden, und lassen Sie etwa 5 cm des Stängels stehen, damit die Pflanze weiter wachsen kann.